Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS, sind eine Gruppe von Industriechemikalien, die aufgrund ihrer Eigenschaften in zahlreichen Einsatzgebieten Verwendung finden. Doch chemische Stabilität, die PFAS so widerstandsfähig macht, führt dazu, dass sie sich in der Umwelt kaum abbauen und dort langfristig anreichern – ein erhebliches Umweltproblem. Bereits vor fast vier Jahren hatte die afu GmbH Anwendungsgesellschaft für Umweltschutztechniken in ihrer Berliner Bodenbehandlungsanlage erste erfolgreiche Versuche zur Behandlung von PFAS-haltigen Abfällen gemacht. Jetzt erhielt die afu die Genehmigung, diese Stoffe zur Behandlung anzunehmen.
PFAS sind überall dort, wo Wasser-, Fett- oder Schmutzabweisung gewünscht sind. Das macht sie praktisch, aber auch schwer abbaubar – daher nennt man sie auch „Forever Chemicals“. Besonders kurzkettige PFAS können in Trinkwasser gelöst vorkommen. Die Aufnahme in den menschlichen Körper erfolgt hauptsächlich oral über kontaminiertes Wasser oder Nahrung.
Die Besorgnis um PFAS rührt vor allem daher, dass sie den Verdacht nahelegen, den Hormonhaushalt zu beeinflussen. Erste Studien weisen darauf hin, dass sie möglicherweise psychische Entwicklungsstörungen verursachen und das Krebsrisiko erhöhen können. Die Ursache liegt in der äußerst stabilen Kohlenstoff-Fluor-Verbindung, die sich auf natürlichem Wege nicht abbauen lässt. Erst Temperaturen von etwa 1.000 Grad können diese Struktur aufbrechen.
Die afu hat in den letzten Jahren ein fortschrittliches Verfahren zur Aufbereitung und Entsorgung von PFAS-belasteten Materialien entwickelt. Dabei werden die PFAS zuverlässig aus den Abfällen entfernt und eine umweltgerechte Entsorgung gewährleistet. Die verbleibenden PFAS-haltigen Reststoffe – nur noch ein kleiner Teil der ursprünglichen Abfallmenge – werden anschließend einer thermischen Beseitigung zugeführt. Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass die Hochtemperaturverbrennung der einzige Weg ist, PFAS endgültig zu zerstören. So wird sichergestellt, dass diese langlebigen Verbindungen nicht in die Umwelt gelangen und keine langfristigen Schäden verursachen.