Prozesswasseraufbereitung bei afu: Umfangreiche Modernisierung

Die afu GmbH Anwendungsgesellschaft für Umweltschutztechniken hat in ihrer Berliner Bodenwaschanlage die Prozesswasseraufbereitung umfangreich modernisiert. Das Projekt wurde kürzlich mit der Inbetriebnahme der neuen Kiesfilteranlage erfolgreich abgeschlossen. Pro Stunde können jetzt 24.000 Liter Prozesswasser gereinigt und nahezu frei von Schwebstoffen in den Kreislauf der Anlage zurück geführt werden.

Die beiden Druckfiltereinheiten, bestehend aus jeweils zwei Behältern, ersetzen nun die bei afu ehemals offenen und drucklos betriebenen Kiesfilter. Da der Umbau der Kiesfilteranlage parallel zum Betrieb der Anlage erfolgen musste, wurde zunächst eine Filtereinheit übergangsweise installiert und in den Anlagenbetrieb integriert. Anschließend bauten die Mitarbeiter der afu die offenen Kiesfilter einschließlich der dazugehörigen Leitungen zurück und entfernten deren Programmierung aus der Anlagensteuerung. Nach erfolgter Vorbereitung der entsprechenden Flächen konnte die erste Filtereinheit auf- gestellt, installiert und in Betrieb genommen werden. Im Folgenden wurden die „Interimsfilter“ an ihren vorgesehenen Platz verlegt und ebenfalls in den Anlagenbetrieb integriert.

Die neue Kiesfilteranlage besteht aus vier jeweils 6.000 l fassenden Druckbehältern, einem Vorlagebehälter und zwei Pumpenaggregaten sowie Steuerungs- und Überwachungsarmaturen. Ihren Zulauf erhält die Kiesfilteranlage von der vorgeschalteten Flockungsstrecke, bei der das zu behandelnde Wasser unter Einsatz von Flockungsmitteln und Lamellenklärer von groben Verunreinigungen befreit wird. Durch einen Vorlagebehälter wird sichergestellt, dass die jeweiligen Filter ständig mit Wasser versorgt werden. Rund 24.000 l Prozesswasser werden so stündlich durch die sich in Betrieb befindliche Filtereinheit gepumpt. Ein Filterbett bestehend aus Quarzkies und Quarzsand erreicht dabei eine Filterfeinheit von bis zu 80 μm sodass nahezu schwebstofffreies Prozesswasser den Filter verlässt. Damit einhergehend wird die Effekti- vität der den Filtern nachgeschalteten UV-Nassoxidation gesteigert, da kaum Strahlungsenergie durch störende Trübstoffe verloren geht.

Anhand der eingebauten Druck- und Durchflussüberwachung kann jederzeit eine Aussage zur Beladung der jeweiligen Filtereinheit gemacht werden. Wird eine Reinigung des Filters – zum Beispiel durch Erreichen des maximalen Differenzdruckes – notwendig, kann eine automatisch ablaufende Kiesfilterrückspülung per Knopfdruck ausgelöst werden. Durch die Anlagensteuerung wird dann die im Stand-by befindliche Filtereinheit in Betrieb genommen und die verblockte Filtereinheit gereinigt.

Des Weiteren stellen zwei Aktivkohlefilter sicher, dass die behördlich festgelegten Grenzwerte zur Einleitung von Abwasser nicht überschritten werden und sorgen für eine weitere Qualitätsverbesserung des Prozesswassers. Die Aktivkohle dient der adsorptiven Rückhaltung von gelösten Stoffen, die nur sehr schwer beziehungsweise gar nicht biologisch abbaubar sind.